ein umfassender psychotherapeutischer Ansatz, der sieben Modalitäten umfaßt: Verhalten, Affekte, Empfindung, Vorstellung, Kognition, zwischenmenschliche Beziehungen und biologische Faktoren (behavior ,affect, sensation, imagery, cognition, interpersonal relationship und drugs/biological factors, die im Akronym BASIC-ID zusammengefaßt sind). Die Therapie greift auf wenige emprisch überprüfte Persönlichkeits- und Verhaltenstheorien zurück und ist breiter als eine klassische Verhaltenstherapie angelegt. Diagnose und Therapie erfolgen anhand des BASIC-ID. Zugrunde liegt die Erkenntnis, daß eine ausschließlich verhaltenstherapeutische Intervention unter Umständen schnelle, aber keine dauerhaften Veränderungen herbeizuführen vermag und daß auf kognitiven Ansätzen beruhende Therapien zwar Einsicht, aber keine Verhaltensmodifikation bewirken. Daher entwickelte Lazarus einen eklektizistischen Ansatz der Psychotherapie (eklektische Psychotherapie). Zurückgegriffen wird lediglich auf das Prinzip des sozialen Lernens (Modellernen). Die Therapie beruht auf der Annahme, daß die problemauslösenden Faktoren multidimensional seien und eine fehlende Berücksichtigung der Komplexität des Menschen eine umfassende Aneignung von Coping-Strategien (Coping) verhindere. Fokussiert wird ein problemlösendes Vorgehen, das einen Transfer des Erlernten auf neue Situationen ermöglichen soll. Dazu werden vom Therapeuten, der sich selbst als Lehrer oder Pädagoge versteht, eine Reihe von Übungaufgaben gestellt, die in realen Lebenssituationen zu bewältigen sind.
Literatur
Lazarus, A. A., Kreitzberg, C. B. & Sasserath, V. J. (1983). Multimodale Therapie. In R. J. Corsini (Hrsg.), Handbuch der Psychotherapie. Weinheim: Beltz.
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