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Psychologielexikon

Überarbeitete Ausgabe

Psychologielexikon

Mustererkennen

Autor
Autor:
Katharina Weinberger

auch: pattern recognition, wird als Kategorisierungsproblem bei Wahrnehmungsprozessen (Wahrnehmung) und bei der Informationsverarbeitung betrachtet, das die Zuordnung verschiedener Reize zu einer Kategorie erklärt. Das einfachste Modell ist ein Schablonenmodell: Erkannt wird ein Reiz dadurch, daß er am besten mit einer inneren Repräsentation, einer Schablone, übereinstimmt. Derartige Modelle werden z.B. bei computergesteuerter Mustererkennung gebraucht (Bottum-up-Verarbeitung durch die Information des dargebotenen Reizes). Die menschliche Wahrnehmung ist jedoch wesentlich flexibler. So werden Kontextinformationen benutzt, um die Mustererkennung zu steuern (Top-Down-Verarbeitung). Der Kontext ergänzt oder klärt unvollständige oder mehrdeutige Informationen: Hixr köxnex Six trxtz xer xurxh x erxetxtex Buchstaben den Satz lesen und verstehen. Dieses ist möglich, da komplexe Stimuli über Redundanzen verfügen. Das FLMP-Modell (fuzzy logical modell of perception) von Massaro geht davon aus, daß Kontextinformation und Stimulusinformation zwei voneinander unabhängige Quellen sind, die kombiniert werden. Dagegen schlagen McClelland und Rummelhardt ein konnektionistisches Modell der Buchstabenerkennung (parallel distributed processes) vor (Konnektionismus, Merkmalsanalyse).

Literatur

Anderson, J. R. (1996). Kognitive Psychologie (2. Aufl.). Heidelberg: Spektrum Akademischer Verlag.


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