spezifischer Stressor bei der Erfüllung der Arbeitsaufgabe (Streß, Schichtarbeit). Nachtarbeit ist mit einer Zeitverschiebung von Arbeit und Schlaf gegenüber der "normalen" biologischen Zeitstruktur verbunden. Der Mensch ist in seinen circadianen Rhythmen in seiner Aktivität auf Tageslicht eingestellt und schläft in der Regel nachts. Dementsprechend regulieren sich endokrine Prozesse, das vegetative Nervensystem und alle anderen körperlichen Systeme (Chronobiologie). Die unvollständige Anpassung des menschlichen Organismus kann zu einer Beeinträchtigung des Wohlbefindens führen, z.B. zu Schlafstörungen (vor allem bei Dauernachtschicht und bei Wechselschichtarbeit, die auch Nachtschicht einschließt), zu Appetitstörungen und Magen-Darm-Beschwerden sowie zu Problemen im sozialen Bereich. Die Lage der Freizeit weicht stark von der Freizeit von Bekannten, Verwandten und Freunden, so daß Kontakte und Treffen erschwert sein können. Auch sportliche und kulturelle Veranstaltungen sowie Weiterbildungsmaßnahmen sind in der Regel an die Abendstunden gebunden. Um Gesundheitsschäden und sozialen Problemen vorzubeugen, sollte u.a. die Anzahl der hintereinander liegenden Nachtschichten möglichst klein gehalten werden.
Literatur
Knauth, P. & Rutenfranz, J. (1987). Arbeitszeitgestaltung. In U. Kleinbeck & J. Rutenfranz (Hrsg.), Arbeitspsychologie. Enzyklopädie der Psychologie, D, III, Band 1 (S.533-576). Göttingen: Hogrefe.
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