Gedächtnismodell, propositionales Repräsentationssystem, das zur Abbildung des semantischen und episodischen Wissens genutzt.wird. Rumelhart, Lindsay und Norman beschreiben mit ihrem Netzmodell die Speicherung von Wissen und den Ablauf von Denkprozessen unter der Grundannahme, daß Inhalte jeder Art durch Relationen zwischen Kognitionen bzw. Knoten darstellbar sind. Dabei hat jede Relation eine Richtung (sie ist also nicht symmetrisch) und ist wohldefiniert, d.h. eindeutig. Unterschieden werden in diesem Modell drei Relationen: 1) isa (istein), die die Klassenzugehörigkeit eines Objektes bezeichnet (z.B. isa Perserkatze isa Hauskatze isa Raubtier), 2) is (ist) und 3) has (hat) beschreiben Eigenschaften (is gefräßig, faul; has Fell). Drei Arten von Informationen treten auf: Begriffe, Ereignisse und Episoden. Begriffe bestehen z.B. aus Obergriff, Eigenschaften und Beispielen (Perserkatzen sind gefräßige und faule Hauskatzen mit besonders schönem Fell) und lassen sich als netzwerkartige Struktur aus Relationen und Kognitionen darstellen. Ereignisse werden durch Kognitionen und kausale Relationen bzw. Prädikate (z.B. fressen) beschrieben: Die Perserkatze frißt den Fisch. Episoden entstehen durch Verknüpfungen von Ereignissen, die das Prädikat eines Ereignisses mit dem Prädikat eines anderen Ereignisses durch Wenn-Dann-Beziehungen (propositionale Relationen) verbinden: Wenn die Perserkatze den Fisch frißt, dann reagiert der Wirt ärgerlich. Inhaltlich unterscheiden sich Netzwerktheorien, ob sie rationale oder motivationale Prozesse der Informationsverarbeitung betrachten (Urteilsfehler). Neuere Theorien werden unter dem Begriff des Konnektionismus vorgestellt. (Lernen, Gedächtnis, Denken).
Literatur
Herkner, W. (1991). Sozialpsychologie (5. Aufl.). Bern: Huber.
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