Reevaluation Counseling, in den fünfziger Jahren von Harvey Jackson in den USA erarbeitete permissive, partnerschaftliche Beratungsform, die darauf abzielt, schmerzhafte Gefühle freizusetzen und die Inhalte vergangener, schmerzlicher Erfahrungen neu zu bewerten. Grundannahme dieses therapeutischen Verfahrens ist, der Mensch sei ein glückliches, liebendes Wesen, dem aber an der Realisierung von Glück und Liebe schmerzliche Erfahrungen, soziale Lernprozesse und menschliche Irrationalität hindern. Grundsätzlich aber kann der Mensch die natürliche Kapazität, die Fähigkeit zu lieben und sich des Lebens zu freuen, zurückgewinnen. Der Heilungsmechanismus soll durch eine partnerschaftliche bzw. Co-Counselling-Beziehung in Gang gesetzt werden: Therapeut/Berater/Counselor und Klient tauschen regelmäßig ihre Rollen, nehmen abwechselnd die Rolle des Counselors bzw. Klient ein, der sich dem anderen mit Anteilnahme und Aufmerksamkeit widmet. Die Aufmerksamkeit soll bei der Person, die die Klientenrolle innehat, die Freisetzung schmerzhafter Gefühle erleichtern und persönliches Wachstum fördern. Das Neubewertende Counseling wurde in ganz unterschiedlichen Bereichen angewandt, wie z.B. bei Personen oder Gruppen mit Drogenproblemen oder bei Gruppen, die sich für den Kampf gegen soziale Unterdrückung einsetzen: Der Weg zur Befreiung von sozialer Unterdrückung führe über die Befreiung des einzelnen von seinen festgelegten Mustern der Hilflosigkeit (Hilflosigkeit, erlernte).
Literatur
Lockwood, G. (1983). Neubewertendes Counseling. In R. Corsini (Hrsg.), Handbuch der Psychotherapie. Weinheim: Beltz.
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