auch: Operationismus, wissenschaftstheoretische Position, die die Bildung bestimmter Begriffe durch eine Beschreibung ihrer (Meß-) Operationen angibt (operationale Definition). P. W. Bridgeman forderte 1927 in The logik of modern Physics eine Rückführung wissenschaftlich verwendeter Begriffe auf konkrete (physikalische) Operationen. Dies sollte die Widersprüchlichkeiten und Inkonsistenzen wissenschaftlicher Begriffe reduzieren. Die Psychologie greift auf diese Methode zurück, da z.B. Bewußtseinsdaten nicht zuverlässig interpretiert werden können. Anstelle der unmittelbaren Erlebnisse und Empfindungen einer Versuchsperson werden auf kontrollierbare Operationen zurückgegriffen, die eine kontinuierliche und wiederholbare Beziehung zwischen Reiz und Reaktion ermöglichen (z.B. in der Psychophysik, wo man anstelle des Erfragens von Empfindungen von Lautheit Paarvergleiche von Tönen nach Intensität vornehmen lassen kann). Vor allem im Behaviorismus wurde eine Beschränkung der Psychologie auf Aussagen vertreten, die beobachtbares Verhalten wiedergeben.
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