allgemein akzeptierte Grundwerte, die u.a. durch das staatliche Bildungssystem vermittelt werden und sich gegenüber anderen Einstellungen dadurch auszeichnen, daß sie für viele Menschen eine existentielle Bedeutung haben, insbesondere in Krisensituationen aktiviert werden, von vielen Personen gemeinsam getragen werden und daß institutionalisierte Instanzen im gesellschaftlichen System als deren Bewahrer und Vermittler fungieren. Weil sie Antworten auf existentielle Fragen nach dem Sinn und Ziel der individuellen Existenz sowie des gesellschaftlichen Systems anbieten, sind religiöse Überzeugungen in besonderer Weise mit der Identität einer Person verbunden und tragen zur Persönlichkeitsentwicklung bei (Religionspsychologie). Folgende Aspekte und Variablen werden vorwiegend empirisch untersucht: 1) Konfessionszugehörigkeit und religiöses Verhalten; 2) Manifeste Einstellungen gegenüber dem Christentum oder anderen Religionen: Bejahung, Distanzierung, Ablehnung; 3) Religiös relevante Grundbefindlichkeiten wie Freiheit vs. Abhängigkeit, Vertrauen vs. Angst. Religiös bedeutsame Kategorisierungen der Wahrnehmung wie Transzendenz vs. Immanenz, Heiliges vs. Profanes; 4) Spezifische religionsbezogene Überzeugungen, z.B. bzgl. Sexualität, Schwangerschaftsabbruch, Wehrdienst, Euthanasie; 5) Entwicklungsstufen des Glaubens, der Religiosität und des religiösen Urteils.
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