seit dem 19. Jahrhundert Gegenkirche gegen die christliche Kirche. Die Anhänger verehren den Teufel und seine bösen Dämonen. Im Zentrum der Rituale steht die Schwarze Messe mit Bildern des Satans, verkehrtem Kreuz, Umkehrung von Gebetsformeln. Gerüchten zufolge kommen auch Obszönitäten (Verehrung des Phallus des Satan u.a.), Gebrauch von Tieropfern und Blut vor. Für die Psychiatrie wichtig ist das Syndrom des Ritual satanic abuse. Patienten mit vielgestaltigen Pathologien aus dem Diagnosenbereichen Posttraumatische Störung, Borderline-Persönlichkeitsstörung, Polytoxikomanie, mannigfache Sexualpathologie, dissoziative Störungen, besonders dissoziative Identitätsstörung (multiple Persönlichkeit) sehen sich nicht nur als Opfer schwersten sadistischen Inzest-Mißbrauchs, sondern als Opfer von zahlreichen schweren Mißhandlungen im Rahmen von Schwarzen Messen: Folter, Mord, besonders Infantizid, Anthropophagie, Bluttrinken, multiplem sadistischem Sexualmißbrauch bei der Schwarzen Messe. Schäden bei solchen Traumen sind schwer von Automutilationen zu unterscheiden. Realerfahrung ist von Pseudologie oft nicht eindeutig zu unterscheiden. Ein Nachweis der historischen Korrektheit der Horrornarrationen ist bisher nicht gelungen. Insofern gehört die Thematik auch zum false memory syndrome und zur Pseudologie, allerdings mit aller Vorsicht, um Opfern nicht unrecht zu tun.
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