der Überbegriff für phänomenologisch sehr heterogene Psychopathologie-Manifestationen. Diese werden mit dem Modell Dissoziation interpretiert. Traditionell (aus den Modellen Hysterie und Konversion kommend) gehören dazu dissoziative Amnesien, Wanderzustände (fugues), Stupor, Trance und Besessenheitszustände, motorische Ausfälle (Lähmungen und Krämpfe) und sensible Ausfälle (Anästhesie) psychogener Art. Die psychogene Psychose (Ganser-Syndrom), psychogene Dämmerzustände sowie die sog. multiple Persönlichkeitsstörung (heute dissoziative Identitätsstörung) werden dazu gerechnet. ICD-X und DSM-IV sind in der Subsumierung der Störungen nicht konform: In DSM-IV sind Depersonalisation und Derealisation zugerechnet. Klinisch wichtig ist auch das häufige Vorkommen dissoziativer Phänomene bei schweren Borderline-Persönlichkeitsstörungen und bei manchen Schizophrenien.
Literatur
Scharfetter, C. (1999). Dissoziation, Split, Fragmentation: Nachdenken über ein Modell. Bern: Hans Huber.
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