theoretischer Ansatz, der thematisiert, wie man sich selbst in Abhängigkeit davon wahrnimmt, was andere Personen tun. So zeigen Arbeiten aus diesem Bereich, daß beispielsweise die eigenen Fähigkeiten ganz unterschiedlich eingeschätzt werden in Abhängigkeit davon, mit wem man sich vergleicht. Benötigt beispielsweise ein Sportler 13 sec. für einen Hundertmeterlauf und vergleicht sich mit Läufern des lokalen Sportvereins, dann findet er seine Leistung ganz zufriedenstellend; vergleicht er sich dagegen mit Sportstudenten, dann fällt die Einschätzung seiner eigenen Laufleistung weniger positiv aus. Bei objektiv gleicher Leistung kann die Einschätzung der eigenen Fähigkeit also ganz unterschiedlich ausfallen: in Abhängigkeit von der Leistung von tatsächlich vorhandenen oder aber nur vorgestellten Vergleichspersonen. Diese Theorie ist nicht auf Fähigkeitsurteile beschränkt, sondern kann generell auf Einschätzungen der eigenen Person und Situation angewandt werden. So kann man etwa aus dieser Theorie auch ableiten, daß die Zufriedenheit von einzelnen, Gruppen oder gar Nationen mit dem eigenen Lebensstandard nicht nur von der objektiven Lage abhängt, sondern davon, mit wem man sich vergleicht.
Literatur
Frey, D., Dauenheimer, D., Parge, O. & Haisch, J. (1993). Die Theorie sozialer Vergleichsprozesse. In Frey, D. (1993) (Hrsg.), Kognitive Theorien der Sozialpsychologie (S. 81-122). Bern: Huber.
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