Abk. RET, von Albert Ellis entwickelt, basiert auf einem ABCDE-Modell. Aufgrund des A (Activating event), B (Belief), C (emotional Consequences), D (Disputation), E (Effekt)-Modells werden Informationen für die Diagnostik, die Intervention und die Bewertung des Erfolges der Intervention bereitgestellt. Wesentliche Grundannahme der Rational Emotiven Therapie und ihrer Weiterentwicklung als Rational Emotive Verhaltenstherapie ist, daß emotionale Störungen als das Ergebnis intrapsychischer, kognitiver Prozesse zu betrachten sind. In anlehnung an den Stoizismus und den Epikureismus geht die Rational Emotive Therapie davon aus, daß nicht die Dinge den Menschen beunruhigen, sondern die Vorstellungen von den Dingen. Danach rufen dysfunktionale Bewertungen (i. S. von irrational) emotionale Störungen hervor. Dysfunktionale Bewertungen lassen sich als absolute Forderungen an sich selbst, andere oder die Welt operationalisieren. Die irrationalen Bewertungen werden hinsichtlich ihrer emotionalen Konsequenzen (hedonistischer Disput), ihrer logischen Begründetheit (logischer Disput) oder ihres Realitätsgehaltes (empirischer Disput) geprüft und ggf. mit dem Patient durch rationale Alternativen ersetzt. Auf diesem Weg soll es zu einer Veränderung der emotionalen Symptome kommen. Als therapeutische Technik kommt ein spezifisches Frage-und Antwortverhalten (sokratischer Dialog) in der Therapeut-Patient-Interaktion zur Anwendung. Der sokratische Dialog ist eine zentrale Interventionsmethode der Rational Emotiven Therapie, wobei aber emotive und verhaltensorientierte Methoden nicht ausgegrenzt werden. Wesentliche Interventionsmethoden der RET sind Vermittlung der eleganten Lösung, Stärkung der Frustrationstoleranz, Imaginationstechniken, Streßimmunisierungsmethode, Shame attacking exercises, Disputation als Unterscheidung von Meinung und Fakten, Erleben angemessener Gefühle, Konfrontation und Reaktionsverhinderung.
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