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Psychologielexikon

Überarbeitete Ausgabe

Psychologielexikon

Schachter

Autor
Autor:
Sonja Margarethe Amstetter

Stanley, 1922–1997, US-amerikanischer Psychologe. 1949 Promotion an der University of Michigan in Ann Arbor, 1949–1961 lehrte er an der University of Minnesota, ab 1961 Professor für Sozialpsychologie an der Columbia University. Nachhaltig beeinflußt von K. Lewin und L. Festinger, seinen Lehrern am Massachusetts Institute of Technology, befaßte Schachter sich zunächst mit der experimentellen Erforschung dynamischer Prozesse in Gruppen. Er führte zahlreiche, heute klassische sozialpsychologische Experimente durch: Durch teilnehmende Beobachtung in einer Sekte, die den Weltuntergang prophezeite, untersuchte er, welche Konsequenzen es für Menschen hat, wenn ihre zentralen Meinungen widerlegt werden (When Prophecy Fails, 1956, mit L. Festinger und H. W. Riecken). An Versuchspersonen, die befürchteten, einen schmerzhaften elektrischen Schock zu erhalten, untersuchte er den Zusammenhang zwischen Angst und dem Bedürfnis nach sozialem Kontakt (The Psychology of Affiliation, 1959). Er entwickelte eine einflußreiche kognitiv-physiologische Theorie der Emotion (Zwei-Faktoren-Theorie), wonach Emotionen aus der Wechselwirkung zwischen physiologischer Erregung und der darauf bezogenen situativen kognitiven Interpretation entstehen.

Literatur

Schachter, S. (1989). Stanley Schachter. In G. Lindzey (Ed.), A History of Psychology in Autobiography. Volume VIII (pp. 449-470). Stanford: Stanford University Press.


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