ein zunehmend eigenständiges Feld der Wehrpsychologie, das die bedarfsgerechte Anwendung psychologischer Erkenntnisse und Methoden der Arbeits- und Organisationspsychologie in den Streitkräften umfaßt. Klassische Anwendungsgebiete sind die Beratung des militärischen Führers in Form "Psychologischer Grundlagen der Menschenführung in Streitkräften" und "Psychologische Führungshilfen für Vorgesetzte". Weitere Tätigkeitsgebiete sind die Unterstützung von Personalauswahl und Personalentwicklung, Unterstützung von Ausbildungsmaßnahmen (z.B. Lehrgänge für Einheitsführer, Kommandeure, Kommunikationstraining, Streßmanagement, Interkulturelle Kompetenz, Führen unter Belastung, Umgang mit Verwundung und Tod, Verhalten bei Gefangen- und Geiselnahme), Leiten des Krisen-Interventions-Teams, Einsatzvorbereitung, -begleitung und -nachbereitung sowie die Übernahme der Vermittlung spezieller psychologischer Lehrinhalte für besondere Tätigkeiten/Funktionen (z.B. Flugsicherungskontrolldienst, Taucher, Spezialkräfte).
Ergonomische Fragestellungen entstehen aus der einsatzspezifischen Nutzung von Wehrmaterial (Arbeitssicherheit, Unfallprävention und -analyse). Truppenpsychologen arbeiten eng mit dem Truppenarzt (z.B. Drogen- und Suchtprophylaxe), dem Rechtsberater, dem Sozialdienst und den Militärseelsorgern zusammen. Der Bereich ist aufgrund der Vielseitigkeit der Anforderungen von einer zunehmenden Professionalisierung gekennzeichnet. Klinische und psychotherapeutische Fragestellungen sind von untergeordneter Bedeutung.
Literatur
Fritscher, W. & Schuh, H. (1986). Truppenpsychologie. München: Verlag für Wehrwissenschaften).
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