goal commitment, beinhaltet das Ausmaß, in dem eine Person sich einem Ziel gegenüber verpflichtet fühlt, es tatsächlich auch erreichen will und die Zielverfolgung selbst angesichts von Rückschlägen und Widerständen nicht aufgibt (Handlungen, Ziele). Befunde zur Zielsetzungstheorie belegen, daß die Stärke der Zielbindung eine bedeutsame Moderatorwirkung (Moderator) auf den Ziel-Leistungs-Zusammenhang ausübt. Im Falle einer starken Zielbindung ist eine enge Beziehung zwischen herausfordernden Zielen und der Leistung zu beobachten. Ist die Zielbindung dagegen gering ausgeprägt, dann schwächt sich der Ziel-Leistungs-Zusammenhang mit zunehmender Zielschwierigkeit ab und geht u. U. gänzlich verloren. Die mittels Fragebogen oder als Diskrepanz zwischen vorgegebenem und persönlich verfolgtem Ziel erfaßte Zielbindungsstärke wird selbst wiederum von einer Reihe von Einflußfaktoren determiniert, die sich in Anlehnung an Erwartung-Wert-theoretische Vorstellungen zwei Variablenklassen zuordnen lassen. 1) Faktoren, die die subjektive Erwartung bzw. Wahrscheinlichkeit bestimmen, das Ziel auch erreichen zu können. Hierzu gehören das Vertrauen in die eigene Tüchtigkeit, aber auch mit Autorität ausgestattete Bezugspersonen, die auf verschiedenen Wegen vermitteln können, daß man zur Zielerreichung in der Lage ist. 2) die subjektive Einschätzung des Wertes oder der Wichtigkeit der Zielerreichung: Die Wichtigkeitseinschätzungen lassen sich z. B. über leistungskontingente Anreize beeinflussen, aber auch darüber, daß Personen sich öffentlich (z. B. Freunden, Kollegen, Vorgesetzten gegenüber) zur Verfolgung bestimmter Ziele bekennen (Werte). Mit zunehmend erlebter Wahrscheinlichkeit und Wichtigkeit der Zielerreichung steigt die Stärke der Zielbindung an.
K.-H. Schm.
Literatur
Locke, E.A., Latham, G.P. & Erez, M. (1988). The determinants of goal commitment. Academy of Management Review, 13, 23-39.
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