Alters- und Pflegeheime, sind grundsätzlich eine Organisation wie ein Industriebetrieb oder eine Verwaltung, in der eine Vielzahl von Menschen unter Beachtung von Regeln oder Normen einzelne oder mehrere gemeinsame Ziele und Zwecke verfolgen. Im Unterschied zu herkömmlichen Betrieben, die materielle Produkte herstellen oder organisationale Leistungen vollbringen, sollen Alten- und Pflegeheime den Bewohnern ein neues Zuhause bieten. Dies ist nur möglich, wenn alle im Heim arbeitenden Personen bereit sind, sich emotional zu engagieren und tragfähige Beziehungen zu den Heimbewohnern aufzubauen und zu erhalten. Sowohl der Persönlichkeit der Mitarbeiter als auch ihrer Führung kommen besondere Bedeutung zu, um das Ziel zu erreichen, den Heimbewohnern Voraussetzungen für ein Leben in eigenverantwortlicher Kompetenz zu bieten. Zur Forderung, während der Arbeitszeit eine fachlich und menschlich hohe Leistung zu bringen, tritt der ethische Anspruch hinzu, im Interesse der Bewohner eigene momentane Bedürfnisse zurückzustellen. Diese Erwartung an eine Aufopferungsmentalität birgt die Gefahr des Ausbrennens (Burnout) in sich und erfordert vom Heimpersonal neben dem Engagement gleichzeitig eine Abgrenzung.
Literatur
Schneider, H.D., Thuering, S. & Ruthemann, U. (1999). Führungssaufgaben im Alten- und Pflegeheim. Management durch Einsicht in Komplexität (5. überarb. erw. Aufl.). Heidelberg: Asanger.
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