Zuneigung, zumeist der Eindruck, daß die Gefühle und Einstellungen eines anderen den eigenen gleichgerichtet sind, manchmal auch die Erwartung der harmonischen Ergänzung des eigenen Wesens. Sehr oft entsteht diese Verbundenheit spontan, ohne daß man einen Grund dafür angeben könnte. Aus vielen kleinen Anzeichen schließt man unbewußt auf eine Wesensart, die der eigenen so oder so entspricht. Wenn der andere geradeso reagiert, bestätigt sich damit die Zusammengehörigkeit. In dem Augenblick, in dem die Sympathie überspringt, wiederholt sich meist eine Erfahrung, die man einmal mit einem irgendwie ähnlichen Menschen gemacht hat. Die neue Bezie hung beginnt mit einer Übertragung aus früheren Verbundenheiten. Das führt manchmal zu Irrtümern, und dann stellt sich später heraus, daß man sich von einer Ähnlichkeit hat täuschen lassen, die nur oberflächlich war. Oft sind die Züge, die man entsprechend findet, so mit befremdenden Eigenschaften gepaart, daß die Sympathie mit Antipathie gemischt ist (Ambivalenz). Das »Gleichgefühl» ist zwar eine Voraussetzung jeder engeren Gemeinschaft, aber es stiftet noch keine feste Bindung wie die Freundschaft oder die Liebe.
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