Abraham Harold, 19081970, amerikanischer Psychologe und Vertreter der Humanistischen Psychologie, studierte am City College in New York und an der Universität von Wisconsin. 1937 bis 1951 lehrte er am Brooklyn College in New York und war anschließend als Hochschullehrer an der Brandeis University in Waltham, Massachusets, tätig. Maslow ging von der ganzheitlichen Natur des Menschen aus. Er warf dem orthodoxen Behaviorismus vor, zu theoretisch zu sein. Andererseits kritisierte er die Psychoanalyse, die sich seiner Meinung nach zu sehr mit Krankheiten beschäftigte. In der Humanistischen Psychologie sah er eine dritte Kraft, die eine Rehumanisierung aller Wissenschaft einleiten sollte. Er entwickelte eine Motivationstheorie, in der er den Prozess beschrieb, den ein Individuum von der Erfüllung seiner Grundbedürfnisse wie Essen, Trinken und Wohnen bis hin zur Selbstverwirklichung der Verwirklichung des gesamten Potentials einer Person als höchstes Bedürfnis durchläuft. Misslingt die Selbstverwirklichung, führt dies zu Krankheit. Die Bedürfnisse sah er als die Motive des Handelns an, die hierarchisch gegliedert sind. Die Hierarchie ist kulturabhängig und variiert zwischen den Individuen und zu verschiedenen Zeiten. Die Befriedigung niederer Bedürfnisse führt zum Auftreten höherer.
In der Maslowschen Bedürfnispyramide stellte er die Voraussetzungen (Ordnung, Freiheit), die Grundbedürfnisse (physiologische Phänomene wie Hunger, Durst, Sexualität, Bedürfnisse nach Liebe, Selbstachtung, Prestige usw.), die Wachstumsbedürfnisse (Bedürfnis nach Sinn, Ordnung, Gerechtigkeit usw.) sowie die Selbstverwirklichung (seiner eigenen Natur treu bleiben) dar. Die humanistische Psychotherapie ist darauf angelegt, das individuelle Durchlaufen dieser Phasen zu unterstützen.
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