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Psychologielexikon

Überarbeitete Ausgabe

Psychologielexikon

Klischee

Autor
Autor:
Irene Roubicek-Solms

eigentlich der Druckstock für Bild-Reproduktion, im übertragenen Sinn ähnlich wie »Stereotyp« die Bezeichnung für genormte Vorstellungen und Vorurteile. Klischeehaft sind viele der Bilder, die man sich für die Rollen macht, die ein Mann, eine Frau, ein Kind, ein Greis, ein Bauer, ein Bürger usw. in der Gesellschaft zu spielen hätten. Auch für andere Völker und Rassen hat man Klischees entworfen, die aus auffälligen Unterschieden zum eigenen Volk stammen, aber die vielfältigen Erscheinungsformen des eigenen wie des fremden Volkes verdecken. Solche Klischees dienen meist dazu, die Fremden herabzusetzen und den Wert der eigenen Gruppe zu überhöhen. Sie vereinfachen die Meinungsbildung und ersparen die Mühe des eigenen Urteils. Das gilt auch für die Klischeevorstellungen, die sich für Gefühle wie Mutterliebe oder Kindestreue gebildet haben. Man übersieht die Widersprüchlichkeiten wie die Vermischungen (Ambivalenz) und meint, es gäbe zum Beispiel eine Heiterkeit ohne Beigeschmack von Melancholie und eine Schönheit ohne den Kontrast zum Häßlichen.

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